Die Schülerpraktika
Im naturwissenschaftlichen Zweig des Leibniz-Gymnasiums absolvieren die Schüler/innen Praktika. In der Klassenstufe 9 findet ein physikalisches und ein chemisches Praktikum statt.
Der traditionelle Physikunterricht überlässt den am stärksten handlungsorientierten Teil der Lern- bzw. Erkenntnisprozesse, das Experiment, fast ausschließlich dem Lehrer. Mit der Einbeziehung des Schülerexperiments in den normalen Physikunterricht in Form eines Praktikums wird der Schwerpunkt der Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler mehr auf die praktisch-konstruktive Ebene verschoben. Dadurch gewinnt der Lernprozess eine neue Qualität: Eigenständiges praktisches Tun, wie es beim Experimentieren gefordert ist, wirkt ausgewiesenermaßen (speziell auch für Mädchen) motivierend und steigert den Lernerfolg. Darüber hinaus werden Kompetenzen erworben, die über das Fach hinaus für die Persönlichkeitsbildung wichtig sind, wie z.B. Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit und Kritikfähigkeit, Kooperationsfähigkeit in der Gruppe, Einsicht in die Notwendigkeit, mit Geräten und Einrichtungen pfleglich umzugehen und Ordnung am Arbeitsplatz zu halten.
Seit dem Schuljahr 96/97 findet am Leibniz-Gymnasium ein physikalisches Praktikum statt. Zur Zeit des neunjährigen Gymnasiums wurde ein Praktikum zur Wärmelehre in der 9. Klassenstufe und ein Praktikum zur Elektrizität und Elektronik in der 10. Klassenstufe durchgeführt. Seit der Umstellung auf G9 kann nur noch in der Klassenstufe 9 ein Praktikum durchgeführt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bereich Elektrik/Elektronik.
Wie das Praktikum im neuen G9 aussehen wird ist noch unklar, da die entsprechenden Lehrpläne noch nicht veröffentlicht sind.
Der Chemieunterricht ist geprägt durch das Experiment, das in fast allen Unterrichtsstunden ein zentraler Bestandteil ist. Hierbei sind die Schüler immer aktiv an der Planung und auch an der Auswertung der Experimente beteiligt.
In der neuen Stundentafel zu G9 haben die Schüler in der 9. Klasse 1 Stunde und in der 10.Klasse sogar 2 Stunden Chemie mehr als ihre Mitschüler im sprachlichen Zweig.
Die zusätzliche Zeit wird nicht nur zum Erlernen weiterer oder tiefergreifender Inhalte genutzt, sondern in Klasse 10 auch für ein Schülerpraktikum, in dem die Schüler Experimente planen, durchführen und auswerten. Der korrekte Umgangmit Chemikalien sowie das eigenverantwortliche Arbeiten werden dabei im besonderen Maße geschult.
Die Schüler führen im Praktikum jeweils ein eigenes Versuchsprotokoll (Durchführung, Beobachtung, Ergebnis), das in ihrem Praktikumsheft festgehalten wird. Außerdem beantworten sie weiterführende Fragestellungen.
Dieses naturwissenschaftliche Arbeiten ist eine sehr gute Vorbereitung auf die praktische Arbeit im Beruf bzw. in einem naturwissenschaftlichen Studiengang.