Climate Action Project
Vom 19.-21.04.2018 machten sich erneut drei Schüler der Klasse 10 (Tobias Verhülsdonk, David Rolinger und Alexander Schmidt von Schwind von Hohnhorst) gemeinsam mit Frau Lesch auf den Weg nach Wolfsburg zur Tagung Climate Action Project. Bei dieser bundesweiten Fortbildung nahmen wir als Unesco-Projektschule bereits das dritte Mal teil.
„Dieses Vorhaben, Climate Action Project, entstand 2016 auf Initiative der internationalen Koordination des ASPnet in Paris. Deutschland gehörte zur ersten Pilotphase dazu und bildet mit inzwischen 26 Ländern ein globales Netzwerk. Der Klimawandel als vordringliche Herausforderung für das 21. Jahrhundert bildet inhaltlich den Mittelpunkt eines intendierten Transformationsprozesses, an dessen Ende der Whole School Approach steht. Es geht dabei um die aktive Mitarbeit in Bildungslandschaften, das künftige Gebäudemanagement, Governance, ebenso wie Lernmethoden und Themen, die zeitgemäß sein sollen. Das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Nachhaltigkeitsziele flankieren das ambitionierte Projekt, an dem in Deutschland 26 Schulen beteiligt sind. Das höchste schulische Gremium jeder Schule entschied über die Teilnahme, bis Ende 2019 sollen sich diese Schulen transformiert haben und vor allem Jugendliche in sämtliche Entscheidungen deutlich stärker als bisher einbinden. Von der Grund- bis zur Berufsbildenden Schule wird dabei das gesamte Bildungssystem reflektiert. Die Schulen werden in ihrer lokalen und regionalen Arbeit begleitet, die einzelnen Schritte evaluiert. Zwei jährliche Fortbildungen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sowie ein internationaler Kongress gemeinsam mit den sieben afrikanischen Pilotländern schaffen eine globale Dimension und den multiperspektivischen Blick. Die Realisation erfolgt in Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg, Global Goals Curriculum (Berlin) und der Autostadt GmbH Wolfsburg. Die erprobten Module und Modelle werden regelmäßig veröffentlicht und zunächst dem Netzwerk der UNESCO-Projektschulen zur Verfügung gestellt (vgl. www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschule-sein (abgerufen am 22.05.2018)).
Die jetzige Veranstaltung in Wolfsburg fand in Kooperation mit der Bildungsinitiative „Baut eure Zukunft“ statt, die unter der Leitung von Uwe Birkel einen Design Thinking Workshop durchgeführt haben. „Baut Eure Zukunft“ wendet die kreativen Methoden des Design Thinking an, um effektive Lösungen aus Sicht der Betroffenen zu entwickeln. Unternehmen und Startups nutzen diese Methode, zumeist in interdisziplinären, gemischten Teams. Die Phasen des Design Thinking, wie z.B. „Verstehen“, „Beobachten“ und „Ideen entwickeln“, wurden für „Baut Eure Zukunft“ für den Schulunterricht/ die Jugendarbeit angepasst (vgl. baut-eure-zukunft.eu (abgerufen am 22.05.2018)).
Die Themen an denen in Wolfsburg gearbeitet wurde, orientierten sich an den 17 UN-Entwicklungszielen, den Global Goals.
Jedes Schulteam packte ein Problem an und suchte nach kreativen Lösungen. In den zwei Tagen wurden von allen Teams die Phasen des Design-Thinking-Modells durchlaufen. Für das Leibniz Gymnasium stand schnell fest, dass die Müllproblematik in der Mensa durch den Verkauf von Eistee-Tetrapacks zum Thema werden sollte.
Die einfache Abschaffung des Verkaufs von Eistee-Tetrapacks stellt sich problematisch dar. Zum einen wird die Mensa von einem externen Anbieter betrieben, weshalb eine Abschaffung ohne Alternative einen Gewinnverlust mit sich führt und zum anderen bietet Wasser als einzige Trinkmöglichkeit für SchülerInnen keinen Anreiz. Nach langer Überlegung kamen die Schüler auf die innovative Idee einen Teekornautomaten aufzustellen, welcher mit Instanttee gefüllt ist. Für 50 ct könnte man sich an diesem Automaten, wie bei einem Kaugummiautomaten, das Teegranulat selbst ziehen und mit dem kostenlosen Wasser der „Leibnizquelle“ (Wasserspender in der Mensa) mischen. Dieser Lösungsansatz würde viele Vorteile mit sich bringen. Durch den Wegfall der Getränkeverpackungen würde der Müll reduziert werden, da die SchülerInnen hierzu die Mehrwegbecher der Mensa oder ihre Leibniz-Trinkflaschen nutzen könnten. Weiterhin würde die Mensa durch den Verkauf des Teegranulats einen Gewinn erzielen und das Mensapersonal wäre während dem Pausenverkauf entlastet. Einziger, aber wichtiger Nachteil wäre der gesundheitliche Aspekt des Eisteeteegranulates.
Die Finallösung der Schüler ist der Leibniz-Sirupautomat. Das Teegranulat würde durch Sirup ersetzt werden. Mithilfe eines Dosierspenders könnten die SchülerInnen die gewünschte Sirupmenge durch den Einwurf von 50 ct am Automaten kaufen, in ihre selbst mitgebrachten Flaschen oder Mehrwegbecher der Mensa füllen und mit dem kostenlosen Wasser der Leibnizquelle vermischen. Ein weiterer Vorteil wäre die große Auswahl an regionalen Bio-Sirup-Produkten. Zudem wurde bereits von unserer nachhaltigen Schülergenossenschaft InnoGrün Sirup hergestellt, der auch hierfür verwendet werden könnte.
Die Idee des Leibniz-Sirupspenders und der Prototyp wurden eingereicht bei BautEureZukunft@challenge. Auserwählte Teams aus ganz Deutschland werden nach Berlin eingeladen. Die beiden Siegerteams des Wettbewerbs bekommen einen Geldpreis. Die Bewertung erfolgt durch eine unabhängige Jury.